Am Freitag lud Drittligist Rot-Weiss Essen kurzfristig zu einer Presserunde ein. Dort sollte eine wichtige und aktuelle Entwicklung im Verein vorgestellt werden.
Und RWE präsentierte eine strukturelle Veränderung im Aufsichtsrat. Der bisherige Aufsichtsrats-Chef Dr. André Helf stellt seinen Posten zur Verfügung.
RevierSport schrieb über diese Möglichkeit bereits im Mai 2024. 2025 stehen Aufsichtsrats-Wahlen an bei RWE, spätestens dann hätte Helf nicht mehr zur Verfügung gestanden.
Im Mai betonte er noch gegenüber RevierSport: "Es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich schon die letzte Legislaturperiode nicht mehr machen wollte. Diese wird nun meine letzte sein.“
Und diese endet vor dem eigentlichen Ablaufdatum, wobei Helf dem Aufsichtsrat erhalten bleibt, nur nicht mehr als Vorsitzender. Seinen Posten übernimmt, wie damals schon von RS berichtet, Dr. Lothar Oelert, der erklärte: "Vor längerer Zeit hat André das Gespräch gesucht, weil er auch vermehrt im Ausland tätig ist und den Aufwand so nicht stemmen kann. Er fragte mich, ob ich den Vorsitz übernehmen könnte. Wir haben das dann strukturiert vorbereitet, um auch Kontinuität zu wahren. André wird im Aufsichtsrat bleiben, es wurde nur der Staffelstab übergeben. Wir hatten am Donnerstag eine Aufsichtsratssitzung mit einem einstimmigen Ergebnis. Wir haben in der Konstellation schon einige Dinge bewegt, wir haben auch noch einige Sachen vor. Die Prämisse, die über allem steht, ist das wirtschaftliche Handeln."
Das ist eine sehr bedeutende Funktion. Wir finden es sehr wichtig, uns transparent zu zeigen und ansprechbar zu sein. Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir hinter den Kulissen agieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Lothar, wir danken auch André, denn er ist der Grund, dass Alex Rang und ich hier sind und für diesen tollen Verein arbeiten dürfen
Marc-Nicolai Pfeifer
Mit Blick auf die Dinge, die der Aufsichtsrat noch angehen will, sagte Oelert: "Die Ziele liegen auf der Hand. Wir sind auf einem guten Weg, wollen uns weiter entwickeln. Wir haben Fernziele, der Aufstieg von der 4. in die 3. Liga hat schon Spaß gemacht. Ich hätte kein Problem damit, noch einen Aufstieg zu feiern. Der Kurs ist klar: Der Verein muss entwickelt werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den nächsten Schritt zu tun."
Wobei hier der Vorstand die ersten Schritte einleiten muss, wie auch Vorstandsmitglied Alexander Rang bestätigte: "Der Aufsichtsrat hat an den Vorstand klare Ziele formuliert. Wir sollen solide haushalten und wirtschaften, den Verein wirtschaftlich entwickeln und nach vorne bringen. Das ist die Grundlage von allem."
Helf will dabei helfen, nur nicht mehr an der Spitze. Er berichtete: "Der Beschluss stand schon früher fest, dass ich leider aufgrund enormer beruflicher Einspannungen im Ausland langsam merke, dass die Zeit für den Vorsitz zu knapp wird. Auf Lothar Oelert kommt aber gar nicht so viel Neues zu, weil er auch vorher schon fast überall eingespannt war. Ich bin sicher, dass er die Aufgabe sehr gut meistern wird. Ich bleibe im Aufsichtsrat, um bei Fragen zur Verfügung zu stehen, zum Beispiel beim Thema Stadionausbau. Ich würde dann zum Ende der Legislaturperiode aussteigen, eventuell früher, wenn die Kollegen das wünschen."
Sprich: Spätestens 2025 ist für Helf ganz Schluss, bis dahin wird Oelert den Vorsitz übernehmen und sich dann auch wieder zur Wahl stellen. RWE-Boss Marc-Nicolai Pfeifer äußerte sich auch zum Wechsel im Aufsichtsrat: "Das ist eine sehr bedeutende Funktion. Wir finden es sehr wichtig, uns transparent zu zeigen und ansprechbar zu sein. Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir hinter den Kulissen agieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Lothar, wir danken auch André, denn er ist der Grund, dass Alex Rang und ich hier sind und für diesen tollen Verein arbeiten dürfen."